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Latour, dessen Maregeln in Bezug auf Italien und Ungarn dem Geiste der Wiener Demokratie widerstreben muten. Eine wilde Rotte drang in das Gebude des Kriegsministeriums ein. Die brigen Minister waren entflohen, Latour ward aufgefunden, mit Hammerschlgen und Messerstichen ermordet, der Leichnam an einen Laternenpfahl gehngt und der-stmmelt. Diese Gruelthat entschied den Untergang der Wiener Demokratie.
Die Kaiserfamilie hatte unter solchen Umstnden Wien verlassen und kam unter starker Militrbedeckung am 14. October in Olmtz an. Der Kaiser ernannte den Fürsten Windischgrtz zum Oberbefehlshaber aller Truppen, mit Aus-nhme der italienischen, und dieser setzte sich von Prag her in Bewegung, während der Banus von Kroatien, Jellachich, von der Raab aus gegen Wien vorrckte. Der Commandant, Graf Auersperg, hatte die Wiener Besatzung aus der Stadt gefhrt. Am 23. October war die Hauptstadt von 80,000 Mann Truppen umstellt. In der Stadt, soll es eben so viele Bewaffnete gegeben haben, denen es aber an Einheit und planmiger Leitung fehlte. Wien war in Belagerungs-zustand erklrt, man forderte unbedingte Unterwerfung. Darauf gingen die Demokraten, die sich auf ungarische Hlfe verlieen, nicht ein. An der Spitze der Verteidigung stand Messenhauser, ein ehemaliger streichischer Offizier, aber ohne militrisches Talent: der polnische General Bem sollte die ueren Linien vertheidigen. Zwei Reichstagsabgeordnete, Julius Frbel und Robert Blum, traten unter den Frei-schaaren ein. Ungeachtet der hartnckigsten Verteidigung drangen die Kaiserlichen am 29. October bis zur inneren Stadt vor, und Messenhauser erklrte am Abend, da die Munition ausgegangen und eine weitere Vertheidigung un-mglich sei. Am 30. October war die Mehrheit schon zur Unterwerfung unter die von Windischgrtz gestellten Bedingungen bereit, als man am Nachmittage vom Stephansthurme aus die Ankunft eines ungarischen Heeres bemerkte. Sogleich griff ein Theil der Wiener wieder zu den Waffen. Aber die Ungarn traten bald den Rckzug an, und am 31. October nahmen die Kaiserlichen die letzten Barrikaden und drangen in das Innere der Stadt ein. Am 1. November war von
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Nationalitten und oft von vorgefaten Meinungen und Tu-schungen abhngig. Die Februarrevolution und die Ereignisse in Wien brachten in Ungarn einen gewaltigen Eindruck hervor. An der Spitze der Opposition im Reichstage sprach Kossuth sein Verdammungsurtheil der das ganze streichische Regie-rungssystem aus. Auf seinen Antrag wurde dem Kaiser am 16. Mrz 1848 eine Adresse berreicht, worin eine nationale von fremden Einflssen freie Regierung und ein verantwort liches nur fr Ungarn bestimmtes Ministerium verlangt wurde, das in Pesth seinen Sitz haben sollte. In einer zu Preburg am 11. April zum ersten Mal in magyarischer Sprache ge-haltenen Rede genehmigte der Kaiser die Beschlsse des Reichs-tages. In dem neuen ungarischen Ministerium bernahmen Graf Ludwig Batthyani den Vorsitz und Kossuth die Finanzen. Whrend die Wiener Regierung in demselben den Anfang zur Losreiung von Oestreich und zur Auflsung des Gesammt-staates erblickte, indem Bhmen, Galizien und das streichische Italien dieselben Forderungen stellen konnten, beging das un-garische Ministerium die Ungerechtigkeit, seinen Antheil an der streichischen Staatsschuld abzulehnen und behandelte die so-genannten ungarischen Nebenlnder, Kroatien, Slavonien, die Militrgrenze nebst Siebenbrgen mit hochfahrender Rckfichts-losigkeit. Nachdem der Reichstag zu Preburg durch eine Reihe von Beschlssen Ungarn in einen Staat mit parlamen-tarischen Institutionen verwandelt hatte, wurde derselbe nach Pesth verlegt, und hier am 5. Juli vom Palatm Erzherzog Stephan im Namen des Knigs von Ungarn erffnet.
Mit Eifersucht und Mitrauen sahen Serben und Kroaten die freie nationale Gestaltung Ungarns und weigerten sich, die Herrschaft des Ministeriums und des Reichstags anzu-erkennen. Aus dieser Erhebung der Sdslaven gegen die Magyaren beschlo die Wiener Regierung ihre Vortheile zu i; ziehen. Sie ernannte den Baron Jellachich, einen eifrigen Anhnger des einigen" Oestreichs, zum Banus von Kroatien. | Man ermunterte ihn zum geheimen Widerstand gegen die Ungarn, während man ihn offen zum Gehorsam gegen das neue Ministerium aufforderte; man entsetzte ihn auf dessen ; Beschwerde, um ihn im rechten Augenblick wieder zu erheben. I Kossuth, in dieser Weise von den Sdslaven und dem Wiener
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Batthyani Ludwig Oestreich Stephan
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putation der Ungarn nicht vor und zog am 5. Januar 1849 in Pesth ein, von wo der Reichstag nach Debreczin verlegt war. Die ungarische Hauptarmee zog sich hinter die Thei zurck. Aber durch diese anfnglichen Erfolge waren die Magyaren noch nicht unterworfen, und ihre Niederlagen wurden durch glckliche Ereignisse wieder aufgewogen. Der streichische General Graf Schlick wurde bei Tockay zurckgeschlagen, Puchner von dem polnischen General Bem sammt den aus der Walachei zu Hlfe gekommenen Russen zurck-geworfen, so da er Siebenbrgen rumen mute, wo nun die armen Sachsen der Wuth der Magyaren preisgegeben waren. Auch im Banat fochten die Ungarn unter Perczel mit Glck. Nun aber beging Kossuth den Migriff, dem aus der polni-schen Revolution bekannten General Dembinski ein Commando zu bertragen, der, seiner Aufgabe nicht gewachsen, die Eifersucht der magyarischen Generale hervorrief, bei seinem Vor-bringen gegen Pesth von Windischgrtz itnb Schlick bei Kapolna geschlagen wrbe (26. Febr. 1849) und sein Commando niederlegen mute. Von da an aber erlitten Windischgrtz, Schlick und Jellachich eine Niederlage nach der anderen, so da der erstere Pesth wieder rumen und der Banus nach Kroatien zurckweichen mute.
Hierauf erklrte Kossuth durch den Reichstag am 14. April das Haus Habsburg der ungarischen Krone verlustig und proclamirte die Republik, zu deren Prsident er gewhlt wurde. Kossuth bildete ein neues Ministerium, in dem Grgei, der jngste, aber ausgezeichnetste unter den ungarischen Generalen , neben dem Obercommando das Kriegswesen leitete. Da Windischgrtz keine Erfolge zu erzielen vermochte, wurde er durch den General Melden ersetzt. Aber am 21. Mai nahm Grgei sen mit Sturm, und der Reichstag konnte nach Pesch zurckverlegt werden. Kossuth feierte einen triumphartigen Einzug und hielt Ungarn fr befreit. Aber Kaiser Franz Joseph wandte sich, da der Besitz Ungarns fr Oestreich eine Lebensfrage war, an Kaiser Nicolaus um Hlfe, und der Czar ging um so eifriger auf das Gesuch des st-reichischen Cabinets ein, als die Losreiung Ungarns auch den Besitz Polens fr Rußland bedroht haben wrde. Auf einer Zusammenkunft der beiden Kaiser zu Warschau (21. Mai)
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Extrahierte Personennamen: Graf Tockay Kossuth Dembinski Pesth_von_Windischgrtz Kossuth Pesch Kossuth Franz_Joseph Franz Oestreich Nicolaus
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Im Jahr 1769 kamen beide in Neisse zusammen; im folgenden Jahre besuchte Friedrich ihn zu Neustadt in Mähren. In Joseph Ii. verewigten sich eine seltene Menge von Fähigkeiten und Kenntnissen und der edelste Wille für die Verbesserung seiner Staaten. Dock erst nach dem Tode seiner Mutter (1780) begann seine Thätigkeit. Nun sollten in Kirche und Staat zeitgemäße Verbesserungen eintreten. Eine Sprache, ein Gesetz und eine Verfassung sollte herrschen, aber bei der Durchführung seiner Pläne verletzte Joseph die althergebrachten Rechte einzelner, wie ganzer Stände und Völker. Dazu ließ er sich bei seinen neuen Einrichtungen nicht die gehörige Zeit und wollte sofort Ergebnisse erzielen*). So machte er es denn keinem Stande recht, und Ungarn und die Niederlande erhoben sich gegen ihn im vollen Aufstande. Mißmutig über das Mißlingen seiner Pläne, sprach er vor seinem Tode den Wunsch aus, man möge auf sein Grab schreiben: „Hier ruht ein Fürst, dessen Absichten rein waren, der aber das Unglück hatte, alle seine Entwürfe scheitern zu sehen."
Als Joseph Ii. im Jahre 1777 alte Erbansprüche Östreichs auf Niederbaiern erhob und dieses Land in Besitz nahm' trat Friedrich seiner Vergrößerungssucht entgegen und fiel in Böhmen ein (1778). Dieser Krieg heißt der bairische Erbfolgekrieg, der jedoch, ohne daß es zu einer Schlacht kam (Kartoffelkrieg), durch den Frieden zu Teschen im östreichischen Schlesien beendigt ward. Joseph verzichtete auf_ seine Ansprüche und begnügte sich mit dem sog. Jnnviertel (zwischen Donau, Inn und Salza).
Als Joseph später den Versuch machte, Baiern durch Tausch gegen den größten Teil der Niederlande an sich zu bringen, trat ihm Friedrich abermals entgegen, hinderte durch Stiftung des Fürstenbundes mit Hannover, Sachsen und anderen deutschen Fürsten die Ausführung seines Planes (1785) und wahrte den Besitzstand in Deutschland.
In allen seinen Geschäften entwickelte Friedrich eine rastlose Thätigkeit, denn Thätigkeit war ihm Leben, Müßiggang der Tod. Dabei herrschte die größte Ordnung; fast jede Stunde hatte ihre genaueste Bestimmung, sein Grundsatz war nichts aufzuschieben. Ungeachtet seiner Vorliebe für das Französische war die deutsche Sprache
*) Friedrich sagte von ihm: „Der Kaiser Joseph hat Kopf, er könnte viel ausrichten; schade für ihn, daß er immer den zweiten Schritt thut, ehe er den ersten gethan hat."
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Joseph_Ii Joseph Joseph_Ii Friedrich Friedrich Joseph Joseph Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Joseph
Extrahierte Ortsnamen: Neisse Ungarn Niederlande Teschen Donau Niederlande Sachsen Deutschland